VON MOBILEM DATEN … MÜLL

… MIKROPLASTIK UND MIKROREGIONEN

Wir sind schon wieder mitten drin in der Fastenzeit und im Schlamassl (was übrigens von schlechtem Massl, also Unglück kommt). Fast hätten wir unsere Fastenvorsätze durchgehalten. Ich hab’s erstmal gleich auf Mitte März verschoben, Karwoche als Fastenbeginn ginge auch noch. Ich glaube, die Fastenzeit hat davon ihren Namen. Schwach ist der Wille, stark nur das Bier in diesen Tagen.

Jede und jeder weiß – ahnt – selber am besten, was ihm als Fastenopfer gut tun würde. Zwei Dinge zumindest schienen mir für die Allgemeinheit eine Wohltat zu sein. Zum einen: konsequent die Mobilen Daten beim Smartphone zu deaktivieren! Ein Selbstexperiment beweist mir seit einem halben Jahr: Es gibt Leben da draußen! Probiers aus – und Du wirst schon am ersten Tag erstaunt feststellen, wie Du deine Umgebung plötzlich wieder wahrnimmst, wenn Du nicht vor lauter Langeweile jede ungenutzte Sekunde wischst. Entwische!

Problematisch ist nur, dass das mit dem Leben da draußen gar nicht mehr so stimmt. Denn Deine Umgebung ist komplett verwischt, auch das wirst Du feststellen, wenn Du endlich wieder aufmerksam aufschaust.

Wir sind total vernetzt. Fragt sich, wer und wo die Spinne ist …

Zum zweiten: Müll vermeiden. Dein Plastik landet mit ziemlicher Sicherheit, verteilt als Mikropartikel, in der Antarktis und in sonst jedem Winkel der Erde. Aber wir trennen doch brav fürs Recycling? Nicht einmal ein Drittel davon wird laut Umweltbundesamt stofflich wiederverwertet (bei Industrieplastikabfällen liegt die Quote etwas höher, weil das Material reiner ist), der Rest wird verfeuert oder geht auf Mülldeponien – die kriminelle Dunkelziffer bei illegaler Umdeklarierung und Deponierung noch nicht eingepreist.

Jetzt im März führt der Heimat- und Verschönerungsverein Taufkirchen traditionell seine Aktion „Saubere Landschaft“ durch. Dass es die braucht, ist an sich schon bemerkenswert – in der Landschaft sollte man Müll gar nicht finden. Nicht mal in der Mikroregion rund um unsere Abfallcontainer. Was dort zurecht nicht durch die Einfüllöffnungen geht, wird gern daneben liegengelassen: Staubsauger, Kinderwägen … Dafür gäb’s Recyclinghöfe, welche wiederum nicht zu verwechseln sind mit dem grünen Wald. _Markus Tremmel